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Lebensmittelpaket in den Balkanstaaten

Lebensmittel 12. Mai 2020

Tausende Lebensmittelpakete für bedürftige Menschen auf dem Balkan

Der Hilfs- und Sozialverein Hasene hat seine diesjährige Lebensmittelkampagne erfolgreich abgeschlossen. Weiterhin liefern Hasene-Helfer aber Lebensmittelpakete an Bedürftige und von der Coronavirus-Pandemie betroffene Menschen. Auch das Gesundheitspersonal wurde unterstützt. Edin Salkovic, Vorsitzender der IGMG-Balkan, berichtet über die Situation vor Ort.

Lebensmittelpakete für Arbeitslose und Bedürftige

HASENE International e. V.

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„In seiner jüngeren Geschichte hat der Balkan zahlreiche Kriege durchgemacht und viel Leid erfahren. Nun ist die Zahl der Bedürftigen aufgrund der Corona-Pandemie nochmals gestiegen. Besonders Menschen, die im Tourismussektor arbeiten, hat die im März verhängte Ausgangssperre hart getroffen. Der Tourismus gehört auf dem Balkan zu den wichtigsten Einnahmequellen. In den letzten beiden Monaten ist die Zahl der Arbeitslosen um 30 000 gestiegen“, erzählt der Vorsitzende. Vor allem in Serbien, Montenegro, Kosovo, Mazedonien und Albanien sei die Lage sehr ernst, so Salkovic.
Ausgehend von der Hauptstadt Tirana verteilte Hasene aktuell in ganz Albanien Lebensmittelpakete an Bedürftige. Auch in Serbien seien über 3000 Pakete ausgegeben worden, vor allem in den Regionen Belgrad und Prešov. Weil die Bedürftigkeit gerade im Ostens Makedoniens besonders groß ist, sei man hauptsächlich dort unterwegs. Salkovic wies darauf hin, dass der montenegrinische Großmufti die Hasene-Zweigstelle besucht und sich persönlich für die geleistete Hilfe bedankt habe. Auch in Bosnien und im Kosovo sei der Verein aktiv. Auch ausländische Arbeiter, vor allem Rumänen, seien mit Lebensmittelpaketen versorgt worden.

Viele Bittgebete für uns

„Die Menschen, denen wir geholfen haben, haben viele Bittgebete für uns gesprochen.“ Nicht nur Muslime, auch Christen und Angehörige anderer Glaubensgemeinschaften würden unterstützt, betont Salkovic. Diese Form der Hilfeleistung trage dazu bei, die Angehörigen der verschiedenen Ethnien, die sich immer noch mit Misstrauen begegnen, einander näherzubringen. „Dafür möchte ich Hasene sowie allen Spendern und Helfern, die das möglich gemacht haben, danken. Wir freuen uns darüber, auf diese Weise den Segen des Ramadans in die Gesellschaft tragen zu können“, freute sich Salkovic und berichtet von einer jungen christliche Familie aus Skopje, die eine Nachricht über ihre aktuelle Situation mit dem islamischen Friedensgruß „Selam aleykum“ eingeleitet habe.

Iftar-Essen für Gesundheitspersonal und Sicherheitskräfte

Für das Gesundheitspersonal, Feuerwehrleute und Sicherheitskräfte, die im Kampf gegen das Virus in der vordersten Reihe stünden, habe man in der Stadt Novi Pazar Iftar-Essen veranstaltet. Damit wolle der Verein seine Solidarität zeigen. Insgesamt seien über 500 Iftar-Mahlzeiten verteilt worden. Salkovic zitierte den Chefarzt eines Krankenhauses: „ Eure Unterstützung hat uns große Freude gemacht.“ Eine ähnliche Aktion solle auch in Bosnien stattfinden. „Die Vorbereitungen laufen bereits“, so Salikovic.

Suppenküche in Bosnien weiterhin aktiv

„In der Hasene-Suppenküche in Bosnien haben wir wegen der durch Corona entstehenden Hilfebedürftigkeit wöchentlich Lebensmittelpakete vorbereitet und verteilt“, berichtet Edin Salikovic. An vier Tagen der Woche würden warme Mahlzeiten an bedürftige Menschen verteilt. Die restlichen Tage nutze man für Hausbesuche, z. B. bei kranken Menschen. Unter den aktuell 220 Personen, die das Angebot der Suppenküche wahrnähmen, befänden sich auch Arbeitslose und Menschen, die aktuell völlig mittellos seien. „Den Älteren zwischen 70 und 85 Jahren helfen wir grundsätzlich auch außerhalb dieser Krisenzeit. Mitglieder bei der Organisation Jungmuslime erhalten alle 15 Tage Lebensmittelpakete.“

Ein Beispiel für die Selbstlosigkeit Alijas

Dann erzählt Edin Salikovic ein Ereignis aus dem Leben des Intellektuellen und ehemaligen bosnischen Präsidenten Alija Izetbegovic. Zwischen 1946-1949 saß Alija zusammen mit seinem Freund Eşref Çampara im Gefängnis. Dieser hatte seine Familie im zweiten Weltkrieg verloren. Alija schrieb seiner Familie folgende Nachricht: ‚Wenn ihr mir ein Lebensmittelpaket schickt, schickt auch eines mit demselben Inhalt an meinen Bruder Eşref und beweist mir das. Wenn ihr es ihm nicht schickt und es mir nicht beweist, werde ich das Paket nicht annehmen.‘
In genau diesem Geist der Geschwisterlichkeit wolle Hasene seine humanitäre Hilfe auf dem Balkan fortführen, so Salikovic.